Echinodorus (Schwertpflanzen)

Schwertpflanze

Die Gattung Echinodorus wurde einer Neuordnung unterzogen. Einige ihrer Mitglieder zählen zu anderen Gattungen, wie zum Beispiel Helanthium. Oder sie gelten nicht mehr als eigenständige Art, sondern nur noch als Unterart oder Varietät.

Beim Verfassen dieses Artikels zählte die Gattung 30 natürlich vorkommende Arten*. Im Handel oder der Literatur sind die Schwertpflanzen häufig noch unter ihrer alten botanischen Bezeichnung zu finden.

Echinodours cordifolius Blueten
Schwertpflanzen können blühen, auch im Aquarium. Auf dem Bild zu sehen ist Echinodours cordifolius.

Die meisten Echinodorus-Arten besiedeln sumpfige Regionen, sie können über (emers) oder unter Wasser (submers) wachsen. Allerdings besitzen ihre außerhalb des Wassers gebildeten Blätter nicht die Fähigkeit, unter Wasser überleben zu können. Das gilt auch für die submers gebildeten Blätter, die an Land schnell austrocknen.

Ist der Wasserstand in ihrem Lebensraum für längere Zeit hoch, zum Beispiel während der Regenzeit, passen sie sich daran an, indem sie submerse Blätter ausbilden und die emersen absterben. So reagieren übrigens auch andere Sumpfpflanzen auf wechselnde Wasserstände.

Im Handel werden zumeist emers gezogene Echinodoren angeboten, die erst beim Händler ins Wasser kommen. Dass lässt sich erkennen, da sie frei von Algen sind. Die bei „echten“ Wasserpflanzen gerne auf den Blättern wachsen.

Nach ein paar Wochen im Aquarium verlieren sie ihre emersen Blätter und es sieht erstmal so aus, als würden sie absterben. Damit einhergehend erscheint aber in der Regel bereits das neue Laub.

Dieses Verhalten zeigen Schwertpflanzen auch, wenn man sie auf der Fensterbank platziert. Obwohl emers gezogen, sind ihre Blätter an die dort meist geringe Luftfeuchtigkeit nicht angepasst. Sie vertrocknen innerhalb weniger Stunden oder Tage. Um dann wieder auszutreiben, mit festeren Blättern.

Grossblütige Schwertpflanze

Das Bild oben zeigt Echinodorus grandiflorus nach dem Kauf, als sie quasi frisch aus dem luftfeuchten Gewächshaus kam. Unten ist die selbe Pflanze, nach ein paar Wochen emerser Kultur auf der Fensterbank zu sehen.

Echinodorus grandiflorus

Die Umstellung

Wer seine Echinodoren im Tropenterrarium oder Paludarium emers kultivieren möchte, kann sie dort direkt einpflanzen. Sollen sie auf der Fensterbank wachsen, funktioniert die Umstellung am besten, wenn das alte Blattwerk weitgehend entfernt wird.

Echinodorus schneiden

Substrat

Gute Erfahrungen habe ich mit mineralischen Substratmischungen ohne Torf gemacht. Handelsübliche Blumenerden sind nicht geeignet. Wenn sie dauerhaft unter Wasser stehen, beginnen sie nach einiger Zeit faulen. Diese Fäulnisgase riechen unangenehm und können die Schwertpflanzen schädigen.

Echinodorus in Akadama
Echinodorus „Ozelot“ in Akadama.

Einen Teil meiner Sumpfpflanzen kultiviere ich in reinem Akadama. Das ist ein dem Bimskies ähnlich sehendes Lehmgranulat, welches als Zuschlagstoff für Bonsaisubstrate zum Einsatz kommt. Ebenfalls geeignet sind lehmhaltige Mischungen für Sukkulenten, die über den Kakteenfachhandel bezogen werden können.

Einige Wasserpflanzen-Versender haben auf die emerse Kultur von Sumpfpflanzen zugeschnittene Substrate im Angebot. Feinen bis mittelgroben Aquarienkies kann man auch verwenden.

Standort und Temperatur

Standort und Temperatur richten sich nach den Bedürfnissen der jeweiligen Art. Viele, aber nicht alle, mögen es sonnig und ganzjährig warm.

Gießen

Das Substrat sollte immer von mindestens einem Zentimeter Wasser bedeckt sein. Austrocknen darf es nicht.

Düngen

Wie oft man düngt, ist von verschiedenen Faktoren abhängig, zum Beispiel vom Nährstoffgehalt des verwendeten Substrats.

Meine in Akadama oder Sukkulentensubstrat wachsenden Pflanzen erhalten von April bis September einmal im Monat organischen Gemüsedünger. In der vom Hersteller angegebenen Konzentration. Im Winter dünge ich nicht.

Schwertpflanzen in nährstoffarmem Aquarienkies können häufiger gedüngt werden.

* Bei der Benennung auf diesen Seiten habe ich mich an der Datenbank von KEW orientiert. Aus ihr stammen auch die Angaben zu den Verbreitungsgebieten.